800 Bäume für Marburg – Eine Aktion der Waldtalgemeinde zum Mitmachen
Die Waldtalgemeinde hat 2022 mit ihrem von der Stadt geförderten Projekt zum 800 Jahre Jubiläum Marburgs eine Aktion für jeden und jede zum Mitmachen ins Leben gerufen. Auch in diesem Jahr geht es weiter mit der Pflanzung von Bäumen, das können Obstbäume oder Laubbäume sein, die unser Klima in der Stadt zu unserem Wohlbefinden positiv beeinflussen.
Bisher wurde von Privatleuten aber auch von Vereinen oder Institutionen wie zum Beispiel dem Alten- und Seniorenheim Elisabethenhof, der Diakonie in Wehrda, dem Kleingartenverein Hirsegärten e. V. und der Obstbaumplantage Bahn Landwirtschaft vor allem Obstbäume auf deren Grundstücken angepflanzt. Im März wird eine große Pflanzaktion hier in dem unseren Stadtteil umgebenden Wald auf einer neu aufzuforstenden Waldfläche stattfinden. Die Waldtalgemeinde hat dafür die für unseren Wald zuständige Revierförsterei von Hessenforst gewinnen können und wird mit Kindern der Grundschulklassen aus dem Kinderhaus kleine Sämlinge im Wald pflanzen.
Wir möchten jetzt alle Leser*innen des Waldtalinfos dazu motivieren, wenn es möglich ist auf eigenem Grundstück einen Baum zu pflanzen. Hierbei wird das Grünflächenamt der Stadt Marburg durch eine kostengünstige Sammelbestellung die Waldtalgemeinde unterstützen.
Wer einen Obstbaum in seinem Garten pflanzen möchte, kann sich bei Karl-Heinz Kaletsch im Waidmannsweg 12 beraten lassen.
Telefon: 06421-65569
Grundschulkinder pflanzen Wald von morgen
220 Bergahornbäume für die Lahnberge
Früh übt sich, was ein Klimaschützer werden will. Mit dieser Überzeugung organisierte die
Waldtalgemeinde Marburg e. V. am 11. 3. 2023 eine Baumpflanzungsaktion auf den
Lahnbergen mit Grundschulkindern aus dem „Kinderhaus“ des AKSB.
Unter der fachkundigen Anleitung des Waldpädagogen Florian Zilm vom Forstamt Kirchhain
halfen die Kinder mit, ein von Borkenkäferbefall und Windwurf geschädigtes Waldstück in
der Nähe des Post-Sendeturms mit 220 Bergahornsetzlingen neu zu begrünen.
In der „Theorie“ hatten die Kinder bereits zuvor im Kinderhaus gelernt, warum Bäume fürs
Klima so wichtig sind und welche Aufgaben ein Förster hat. Die „Praxis“ mit dem
Pflanzspaten lernten sie nun mit viel Spaß vor Ort im Wald. Bald hoben die einen fast wie die
Profis gewissenhaft Pflanzlöcher aus, während andere als schnelle „Pflanzentaxis“ die
Setzlinge herbeitrugen.
Zur Unterstützung der Kinder hatte der Vorstand der Waldtalgemeinde ein Team von 10
pflanzerfahrenen erwachsenen Helfer*innen zusammengestellt, in dem sich auch ein
besonderer Überraschungsgast einreihte. Dr. Thomas Spies ist Mitglied der Waldtalgemeinde
und stellte gern Freizeit und Arbeitskraft in den Dienst dieser klimafreundlichen Aktion des
Vereins.
Nach zweieinhalb Stunden hatten alle 220 vom Verein gespendeten Ahornsetzlinge ihre
Plätze gefunden. Als Dankeschön warteten Getränke und Gebäck auf die kleinen und großen
Helfer*innen.
„Unsere Idee zu der Mitmachaktion ‚800 Bäume für Marburg‘ haben wir 2021 beim
Jubiläumsbüro der Stadt als ‚Geburtstagsgeschenk‘ zum 800. Stadtgeburtstag eingereicht,“
berichtete Karl-Heinz Kaletsch, 1. Vorsitzender der Waldtalgemeinde. „2022 haben wir die
Aktion beim ‚Tischlein-deck-dich‘ auf der Stadtautobahn der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie
wurde außerdem mit Werbeflyern und auf unserer Vereinswebseite bekannt gemacht. Einige
größere Pflanzaktionen haben wir bereits durchgeführt, zum Beispiel auf der Obstwiese des
Elisabethenhofs am Oberen Rotenberg, auf dem Gelände der Diakonie am Hebronberg in
Wehrda und bei der Bahn-Landwirtschaft an der Alten Kasseler Straße. Wenn wir mit unserer
Idee Vorbild sein und noch mehr Menschen motivieren könnten, selbst Bäume zu pflanzen
oder Patenschaften zu übernehmen, würde uns das sehr freuen.“
Wie Förster Florian Zilm erläuterte, müssen seit 2018 wegen Sturmschäden, Dürre und
Schädlingsbefall viele Kahlflächen überall in Deutschland neu aufgeforstet werden, so dass
die Forstbaumschulen der Nachfrage nach Setzlingen kaum nachkommen können. HessenForst bepflanzt die große Freifläche in der Nähe des Sendeturms als Mischwald. Neben
Bergahorn sind Eichen und Douglasien vertreten, die mit Trockenheit besser zurechtkommen
als flachwurzelnde Baumarten wie die bisher vertraute Fichte. Kiefern und Lärchen siedeln
sich als Naturverjüngung von selbst an. Außerdem werden einige Wildapfelbäume,
Esskastanien und Vogelkirschbäume gepflanzt sowie Sträucher, von deren Blüten und
Früchten Insekten und andere Tiere profitieren.
Die Pädagogin Susanne Flender, die zum Hausaufgaben-Betreuungsteam im Kinderhaus
gehört, versprach, dass öfter Ausflüge der Kinder zu „ihrem Wald“ stattfinden werden, z. B.
im Sommer zum Gießen bei Trockenheit. Jedes Kind, das an der Pflanzaktion teilgenommen
hat, erhält zudem eine Ehrenurkunde.
Hobbyfotograf Ulrich Severin vom Vorstand der Waldtalgemeinde fügte hinzu, dass die
Entwicklung des neu gepflanzten Ahornwäldchens in den kommenden Jahren regelmäßig in
Bildern dokumentiert werden wird. Da Bergahorn sehr raschwüchsig ist, werde wohl in
einigen Jahren ein stattlicher Wald hier zu sehen sein
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